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Industriehalle mit 1.000 Flüchtlingen voll belegt – Turnhalle in der Nacht als zweite Notunterkunft ausgebaut

BRK und MHD kümmern sich in der Nacht um viele hundert Flüchtlinge, die zu Fuß von Salzburg nach Freilassing ziehen

Rotes Kreuz (BRK) und Malteser Hilfsdienst (MHD) haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag gegen 3 Uhr eine Turnhalle in Freilassing als zweite Notunterkunft ausgebaut, da die 1.000 Plätze in der Industriehalle durch die vielen Flüchtlinge, die noch immer zu Fuß von Salzburg nach Freilassing ziehen, kurz nach Mitternacht voll belegt war. Die beiden Hilfsorganisationen stemmen den Großeinsatz seit Montagmittag rein ehrenamtlich, wobei Einheiten aus dem Nachbar-Landkreis Traunstein die heimischen Helfer im Schichtdienst immer wieder ablösen.

Am Donnerstag gegen 6 Uhr waren 986 Menschen in der Industriehalle in der Sägewerkstraße und kurz nach 7 Uhr 198 Menschen in der Turnhalle an der Knabenrealschule untergebracht. Rund 40 Einsatzkräfte der BRK-Bereitschaften aus dem Berchtesgadener Land und Traunstein, der heimischen BRK-Wasserwacht und des MHD waren die ganze Nacht über voll gefordert. Der MHD kümmert sich als Schwerpunkt um die Verpflegung der Flüchtlinge, das BRK um die Erstuntersuchung, die medizinische Versorgung, die Behandlung und den Transport von Kranken und Verletzten in Kliniken.

Trotz des erhöhten Koordinierungsbedarfs hatten die Einsatzkräfte die Lage gut im Griff: Die Stimmung in den Unterkünften war trotz Stress und vieler Menschen friedlich und ruhig. Die Sanitätseinsatzleitung (SanEL) mit dem Leitenden Notarzt (LNA) Dr. Christian Stöberl und dem Organisatorischen Leiter (OrgL) Jakob Goess musste in der Nacht mehrmals kurzfristig improvisieren und zusätzliche Helfer mobilisieren, da sich die Lage immer wieder änderte. Als gegen 0.45 Uhr in der Industriehalle keine Betten mehr frei waren, bauten die Einsatzkräfte kurzerhand in der Turnhalle der Knabenrealschule eine weitere Sammelstelle ohne Schlafplätze auf. Der Zustrom dorthin war koordiniert überschaubar, da die Flüchtlinge in Gruppen von der Bundespolizei transportiert wurden.

Der Großteil der Flüchtlinge zieht über die Grenzbrücke und die B304 von Salzburg nach Freilassing, kleinere Gruppen haben sich auch andere Wege gesucht. Die BRK-Bereitschaften und das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK) mussten immer wieder an die Grenze ausrücken, wo internistisch erkrankte Flüchtlinge medizinische Hilfe brauchten. Zwischen 18 Uhr und Mitternacht wurden von den bayerischen Einsatzkräften fünf kranke Flüchtlinge mit schlechtem Allgemeinzustand versorgt und in Kliniken transportiert sowie etliche weitere erschöpfte Menschen ambulant versorgt.

Auch die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist groß: Einheimische kümmerten sich um die wartenden Flüchtlinge auf der Brücke, verteilten Getränke und Essen sowie Decken und Schlafsäcke. Da alle Ankömmlinge polizeilich registriert werden müssen, kam es in der Nacht aufgrund des enormen Zustroms zu längeren Wartezeiten. Dolmetscher beruhigten die Menschen und erklärten ihnen die Abläufe.

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